‘How to Train Your Dragon’ Kritik: Das Live-Action-Remake des DreamWorks-Klassikers gleitet sicher, bleibt jedoch zahnlos
Drachenzähmen leicht gemacht – Realverfilmung 2025: DreamWorks setzt auf Nostalgie statt Innovation
Die Realverfilmung von Drachenzähmen leicht gemacht gehört zu den größten Familienfilm-Highlights 2025 – und reiht sich in den aktuellen Trend ein, animierte Klassiker neu aufzulegen. Dass ausgerechnet Lilo & Stitch und Drachenzähmen leicht gemacht, zwei der beliebtesten Animationsfilme von Chris Sanders und Dean DeBlois, dieses Jahr als Realfilme zurückkehren, hätte ich vor zehn Jahren nie erwartet.
Gerade Drachenzähmen leicht gemacht begleitet mich seit meiner Kindheit: Ich habe den Originalfilm unzählige Male gesehen – zuerst in 3D im Kino mit meiner Familie, später bei Sommerfilmreihen, schließlich als festen Wohlfühlfilm. Die emotionale Geschichte von Hicks und seinem Drachen Ohnezahn, die eine Brücke zwischen Menschen und Drachen schlägt, ist nicht nur ein Meilenstein von DreamWorks Animation, sondern auch meine erste Filmkritik überhaupt – geschrieben in der 6. Klasse.
Jetzt, 15 Jahre später, wagt sich DreamWorks an eine Realverfilmung, inszeniert erneut von Dean DeBlois. Leider wirkt das Ergebnis wie ein YouTube-Fanfilm: fast bildgenau kopiert, aber ohne den Charme des Originals. Immerhin: John Powells epischer Soundtrack im IMAX-Saal ist ein Genuss.
MPA-Bewertung: PG (Sequenzen mit intensiver Action und Gefahr)
Laufzeit: 2 Stunden und 5 Minuten
Produktionsfirmen: DreamWorks Animation, Marc Platt Productions
Verleih: Universal Pictures
Regisseur: Dean DeBlois
Drehbuch: Dean DeBlois
Besetzung: Mason Thames, Nico Parker, Gerard Butler, Nick Frost, Julian Dennison, Gabriel Howell, Bronwyn James, Harry Trevaldwyn, Ruth Codd, Peter Serafinowicz, Murray McArthur
Kinostart: 13. Juni 2025
‘Drachenzähmen leicht gemacht’ (2025): Live-Action-Abenteuer zwischen Wikingern und Drachen
Im neuen Live-Action-Remake „Drachenzähmen leicht gemacht“ (2025) entführt uns DreamWorks auf die Insel Berk, wo ein erbitterter Krieg zwischen Wikingern und Drachen tobt. Im Mittelpunkt steht der junge Erfinder Hicks (Mason Thames), der darum kämpft, sich in seinem Dorf zu beweisen – insbesondere gegenüber seinem Vater Stoick (Gerard Butler), dem Häuptling von Berk.
Als es Hicks mithilfe einer seiner Erfindungen gelingt, einen gefürchteten Nachtschatten-Drachen abzuschießen, begibt er sich allein zur Absturzstelle – entschlossen, das Wesen zu töten. Doch die Begegnung mit dem verletzten Drachen verändert alles: Statt Gewalt entdeckt Hicks Mitgefühl und Neugier – und beginnt eine geheime Freundschaft mit Ohnezahn, dem Nachtschatten.
Während Stoick in den Krieg gegen die Drachen zieht, muss Hicks gemeinsam mit Astrid (Nico Parker), Fischbein (Julian Dennison), Rotzbakke (Gabriel Howell), Raffnuss (Bronwyn James) und Taffnuss (Harry Trevaldwyn) das Kämpfen lernen. Unter der Aufsicht ihres Mentors Haudrauf (Nick Frost) entfaltet sich ein emotionales Abenteuer über Mut, Empathie und das friedliche Zusammenleben von Drachen und Menschen.
Wir sind der führende Anbieter hochwertiger 4K-IPTV-Dienste mit günstigen IPTV-Abonnements und einem breiten Content-Angebot. Wir sind die Nummer eins
Die Produktionsgestaltung von Drachenzähmen leicht gemacht als Realfilm ist beeindruckend
„Drachenzähmen leicht gemacht“ als Realfilm: Visuell beeindruckend, inszenatorisch enttäuschend
Dean DeBlois wagt mit Drachenzähmen leicht gemacht den Schritt ins Realfilm-Genre – nicht zum ersten Mal. Bereits zuvor inszenierte er Musikvideos für Sigur Rós und Jónsi, was die musikalische Kontinuität der Filmreihe erklärt.
Die Adaption beeindruckt vor allem visuell: Gedreht an Originalschauplätzen in Island und auf den Färöer-Inseln, verzichtet der Film bewusst auf sterile Green-Screen-Ästhetik. Das Setdesign von Dominic Watkins trifft den Ton der Animationsvorlage und erweitert die Welt von Berk spürbar in Maßstab und Tiefe.
Doch trotz dieser visuellen Stärke krankt der Film an DeBlois’ unkreativer Regie und fragwürdigen Lichtentscheidungen. Während einige Szenen mit auffallenden Farben überraschen, lässt der übermäßige Einsatz natürlichen Lichts viele emotionale Momente kraftlos wirken. Besonders enttäuschend ist das angesichts des erfahrenen Kameramanns Bill Pope (Matrix, Scott Pilgrim), dessen Potenzial kaum ausgeschöpft wird.
Stilistisch bleibt der Film oft zu nah an der animierten Vorlage. Rund 75 % wirken wie ein Shot-für-Shot-Remake, kombiniert mit typischer Blockbuster-Bildsprache: wenig Tiefenschärfe, viele Mittel- und Nahaufnahmen. Das visuelle Ergebnis wirkt flach – trotz hochwertiger Sets und Kostüme. Am Ende erinnert der Film leider mehr an ein Fanprojekt als an eine echte Kinoerfahrung.
In seiner Rückkehr als Stoick liefert Gerard Butler eine erstklassige Leistung ab
„Drachenzähmen leicht gemacht“: Starke Schauspieler und eindrucksvolle Charaktere
Was „Drachenzähmen leicht gemacht“ besonders macht, sind die herausragenden schauspielerischen Leistungen. Gerard Butler überzeugt als Stoick der Gewaltige mit einer authentischen und tiefgründigen Darstellung. Nach 15 Jahren als Synchronsprecher zeigt er in seiner Rolle sowohl rauen Charme als auch den typisch schottischen Akzent, was seine Performance besonders glaubwürdig macht. In den gemeinsamen Szenen mit Mason Thames gelingt es ihm, die komplexe Beziehung zwischen Stoick und Hicks eindrucksvoll zu vermitteln. Butlers Bildschirmpräsenz verleiht dem Film zusätzliche Tiefe, ohne aufdringlich zu wirken.
Mason Thames überzeugt als Hicks durch natürliche Neugier und charmante Gesichtsausdrücke, auch wenn ihm die schüchterne und unbeholfene Art fehlt, die den Charakter einzigartig macht. Nico Parker als Astrid zeigt Stärke und Empathie, doch einige ihrer Dialoge wirken etwas schwach.
Diese Kombination aus starken Darstellern macht „Drachenzähmen leicht gemacht“ zu einem sehenswerten Live-Action-Film, der Fans und Neulinge gleichermaßen anspricht.
Ohnezahn, aber ernsthaft?
Drachenzähmen leicht gemacht: Starke Schauspieler
Die CGI-Animation im Live-Action-Film „How to Train Your Dragon“, erstellt vom VFX-Studio Framestore, ist solide, aber nicht besonders beeindruckend. Toothless bleibt niedlich, doch seine bedrohliche Seite wurde deutlich entschärft – vermutlich, um ein breiteres Publikum und vorsichtige Eltern anzusprechen. Auffällig ist, dass Toothless sein charakteristisches, cartoonhaftes Design behält, während die anderen Drachen auf Hyperrealismus getrimmt wurden. Besonders die kleinen Pupillen der anderen Drachen wirken neben Toothless ablenkend.
Regisseur Dean DeBlois zeigt eine aufrichtige Handschrift, die sich in den Schauspielleistungen und den gelungenen Drehbuch-Ergänzungen widerspiegelt. Diese vertiefen die Beziehungen der Charaktere glaubwürdig, ohne einfach nur die Filmlänge zu strecken. Die besten Momente entstehen, wenn DeBlois mutig vom animierten Original abweicht – etwa in der beeindruckenden „Testflug“-Szene mit Hiccup. Diese kurzen Sequenzen heben den Film über viele andere Disney-Live-Action-Adaptionen hinaus.
Trotz der charmanten, unzyklischen Art der Verfilmung wirkt die Adaption oft wie ein Vergleich zum Original, das ich persönlich bevorzugen würde. Dennoch besitzt der Film solide Qualitäten und ist ein unterhaltsamer Sommer-Blockbuster. Er erreicht zwar nicht die filmischen Höhepunkte von DeBlois’ früheren Werken, gleitet aber angenehm durch die Handlung – und das ist besser als ein holpriger Start.
SCHLUSSERKLÄRUNG