‘How to Train Your Dragon’ Kritik: Das Live-Action-Remake des DreamWorks-Klassikers gleitet sicher, bleibt jedoch zahnlos
DreamWorks bringt seinen Animationsklassiker in einer neuen Form zurück: Das Live-Action-Remake von „Drachenzähmen leicht gemacht“ verzaubert mit epischen Bildern, emotionalem Tiefgang und einer zeitlosen Botschaft über Freundschaft und Verständnis.
Die Handlung spielt auf der abgelegenen Insel Berk, wo ein jahrhundertealter Konflikt zwischen Wikingern und Drachen tobt. Die Dorfbewohner führen einen erbitterten Kampf, angeführt vom Häuptling Stoick (Gerard Butler), der Drachen als tödliche Bedrohung betrachtet.
Im Zentrum steht Hicks (Mason Thames), ein junger Tüftler, der sich nichts sehnlicher wünscht, als von seinem Vater und dem Dorf akzeptiert zu werden. Seine Erfindungen sind unkonventionell – doch eines Tages gelingt ihm ein überraschender Erfolg: Er schießt einen Nachtschatten-Drachen ab.
Entschlossen, sich seinen Platz zu verdienen, macht sich Hicks allein zur Absturzstelle auf – bereit zu töten. Doch als er Ohnezahn, den verletzten Nachtschatten, trifft, ändert sich alles. Statt Wut empfindet er Mitgefühl. Eine geheime Freundschaft beginnt – voller Misstrauen, Neugier und Wunder.
Hicks lernt, dass Vertrauen und Verständnis stärker sein können als Waffen. Die Freundschaft zu Ohnezahn stellt nicht nur seine Überzeugungen infrage, sondern auch das gesamte Weltbild von Berk.
Während Stoick in den Krieg zieht, muss Hicks das Kämpfen lernen – doch diesmal mit einem anderen Ziel: den Frieden. Unterstützt wird er dabei von einer jungen, vielseitigen Gruppe:
Astrid (Nico Parker) – mutig, klug und skeptisch
Fischbein (Julian Dennison) – nervös, aber loyal
Rotzbakke (Gabriel Howell) – temperamentvoll und stolz
Raffnuss & Taffnuss (Bronwyn James & Harry Trevaldwyn) – das chaotische Duo mit Herz
Die Ausbildung erfolgt unter dem rauen, aber humorvollen Haudrauf (Nick Frost), der den Kindern das Kämpfen beibringt – und dabei selbst eine Wandlung durchmacht.
MPA-Bewertung: PG (Sequenzen mit intensiver Action und Gefahr)
Laufzeit: 2 Stunden und 5 Minuten
Produktionsfirmen: DreamWorks Animation, Marc Platt Productions
Verleih: Universal Pictures
Regisseur: Dean DeBlois
Drehbuch: Dean DeBlois
Besetzung: Mason Thames, Nico Parker, Gerard Butler, Nick Frost, Julian Dennison, Gabriel Howell, Bronwyn James, Harry Trevaldwyn, Ruth Codd, Peter Serafinowicz, Murray McArthur
Kinostart: 13. Juni 2025
Im neuen Live-Action-Remake „Drachenzähmen leicht gemacht“ (2025) entführt uns DreamWorks auf die Insel Berk, wo ein erbitterter Krieg zwischen Wikingern und Drachen tobt. Im Mittelpunkt steht der junge Erfinder Hicks (Mason Thames), der darum kämpft, sich in seinem Dorf zu beweisen – insbesondere gegenüber seinem Vater Stoick (Gerard Butler), dem Häuptling von Berk.
Als es Hicks mithilfe einer seiner Erfindungen gelingt, einen gefürchteten Nachtschatten-Drachen abzuschießen, begibt er sich allein zur Absturzstelle – entschlossen, das Wesen zu töten. Doch die Begegnung mit dem verletzten Drachen verändert alles: Statt Gewalt entdeckt Hicks Mitgefühl und Neugier – und beginnt eine geheime Freundschaft mit Ohnezahn, dem Nachtschatten.
Während Stoick in den Krieg gegen die Drachen zieht, muss Hicks gemeinsam mit Astrid (Nico Parker), Fischbein (Julian Dennison), Rotzbakke (Gabriel Howell), Raffnuss (Bronwyn James) und Taffnuss (Harry Trevaldwyn) das Kämpfen lernen. Unter der Aufsicht ihres Mentors Haudrauf (Nick Frost) entfaltet sich ein emotionales Abenteuer über Mut, Empathie und das friedliche Zusammenleben von Drachen und Menschen.
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Die Produktionsgestaltung von Drachenzähmen leicht gemacht als Realfilm ist beeindruckend
Dean DeBlois wagt mit Drachenzähmen leicht gemacht den Schritt ins Realfilm-Genre – nicht zum ersten Mal. Bereits zuvor inszenierte er Musikvideos für Sigur Rós und Jónsi, was die musikalische Kontinuität der Filmreihe erklärt.
Die Adaption beeindruckt vor allem visuell: Gedreht an Originalschauplätzen in Island und auf den Färöer-Inseln, verzichtet der Film bewusst auf sterile Green-Screen-Ästhetik. Das Setdesign von Dominic Watkins trifft den Ton der Animationsvorlage und erweitert die Welt von Berk spürbar in Maßstab und Tiefe.
Doch trotz dieser visuellen Stärke krankt der Film an DeBlois’ unkreativer Regie und fragwürdigen Lichtentscheidungen. Während einige Szenen mit auffallenden Farben überraschen, lässt der übermäßige Einsatz natürlichen Lichts viele emotionale Momente kraftlos wirken. Besonders enttäuschend ist das angesichts des erfahrenen Kameramanns Bill Pope (Matrix, Scott Pilgrim), dessen Potenzial kaum ausgeschöpft wird.
Stilistisch bleibt der Film oft zu nah an der animierten Vorlage. Rund 75 % wirken wie ein Shot-für-Shot-Remake, kombiniert mit typischer Blockbuster-Bildsprache: wenig Tiefenschärfe, viele Mittel- und Nahaufnahmen. Das visuelle Ergebnis wirkt flach – trotz hochwertiger Sets und Kostüme. Am Ende erinnert der Film leider mehr an ein Fanprojekt als an eine echte Kinoerfahrung.
In seiner Rückkehr als Stoick liefert Gerard Butler eine erstklassige Leistung ab
Was „Drachenzähmen leicht gemacht“ besonders macht, sind die herausragenden schauspielerischen Leistungen. Gerard Butler überzeugt als Stoick der Gewaltige mit einer authentischen und tiefgründigen Darstellung. Nach 15 Jahren als Synchronsprecher zeigt er in seiner Rolle sowohl rauen Charme als auch den typisch schottischen Akzent, was seine Performance besonders glaubwürdig macht. In den gemeinsamen Szenen mit Mason Thames gelingt es ihm, die komplexe Beziehung zwischen Stoick und Hicks eindrucksvoll zu vermitteln. Butlers Bildschirmpräsenz verleiht dem Film zusätzliche Tiefe, ohne aufdringlich zu wirken.
Mason Thames überzeugt als Hicks durch natürliche Neugier und charmante Gesichtsausdrücke, auch wenn ihm die schüchterne und unbeholfene Art fehlt, die den Charakter einzigartig macht. Nico Parker als Astrid zeigt Stärke und Empathie, doch einige ihrer Dialoge wirken etwas schwach.
Diese Kombination aus starken Darstellern macht „Drachenzähmen leicht gemacht“ zu einem sehenswerten Live-Action-Film, der Fans und Neulinge gleichermaßen anspricht.
Ohnezahn, aber ernsthaft?
Die CGI-Animation im Live-Action-Film „How to Train Your Dragon“, erstellt vom VFX-Studio Framestore, ist solide, aber nicht besonders beeindruckend. Toothless bleibt niedlich, doch seine bedrohliche Seite wurde deutlich entschärft – vermutlich, um ein breiteres Publikum und vorsichtige Eltern anzusprechen. Auffällig ist, dass Toothless sein charakteristisches, cartoonhaftes Design behält, während die anderen Drachen auf Hyperrealismus getrimmt wurden. Besonders die kleinen Pupillen der anderen Drachen wirken neben Toothless ablenkend.
Regisseur Dean DeBlois zeigt eine aufrichtige Handschrift, die sich in den Schauspielleistungen und den gelungenen Drehbuch-Ergänzungen widerspiegelt. Diese vertiefen die Beziehungen der Charaktere glaubwürdig, ohne einfach nur die Filmlänge zu strecken. Die besten Momente entstehen, wenn DeBlois mutig vom animierten Original abweicht – etwa in der beeindruckenden „Testflug“-Szene mit Hiccup. Diese kurzen Sequenzen heben den Film über viele andere Disney-Live-Action-Adaptionen hinaus.
Trotz der charmanten, unzyklischen Art der Verfilmung wirkt die Adaption oft wie ein Vergleich zum Original, das ich persönlich bevorzugen würde. Dennoch besitzt der Film solide Qualitäten und ist ein unterhaltsamer Sommer-Blockbuster. Er erreicht zwar nicht die filmischen Höhepunkte von DeBlois’ früheren Werken, gleitet aber angenehm durch die Handlung – und das ist besser als ein holpriger Start.
SCHLUSSERKLÄRUNG